Prof. JUDr. Josef  Johann Helfert * 28.10.1791 † 9.9.1847 (9.7.?) (1945?)

Rodiče: ?? praděd Augustin Helfert * ? † ? původ Helfertů v Sasku
Sourozenci: Josef Johann Helfert * 28.10.1791 † 9.9.1847

?? Augustin Helfert * ? † 1787  Královská reprezentace a komora Praha,

Manželka: Anna Schreiner Helfert * 7.4.1800 Brno † 5.5.1857 Praha původem z Bratislavy
Děti: JUDr. Josef Alexander Helfert * 3.11.1820 † 16.3.1910

Emanuel Helfert  * 1821 † ?

Maria Anna Helfert * 1828 † 1837?

? Friderike Helfert * ? † ?

? Auguste Helfert * ? † ?

 

Portrét Josefa Helferta od Josefa Mánesa

Vystudovav filosofii a práva v Praze, byl povýšen r. 1817 ve Vídni za doktora a stal se tam Dolinnerovým substitutem řím. a círk. práva, pak též supplentem práva lenního, obchodního a směnečného. R. 1818 jmenován byl prof. rak. práva v Olomúci; od května r. 1820 až do smrti byl profes. práva řím. a círk. na universitě pražské. Hlavním dílem jeho jest Handbuch des Kirchenrechtes, aus den gemeinen und österr. Quellen zusammengestellt (Praha, 1845, 2 sv., 4 vyd. 1849). Kromě toho napsal mnoho prací, zejména z oboru práva církevního.
Ottův slovník naučný: sb. red.

Josef Helfert (1791–1847) Tento rodák z Plané v  Čechách  byl profesorem církevního a římského práva na pražské univerzitě v letech 1820–1847. Přes svůj český původ psal hlavně německy, tedy v jazyce, který začal vytlačovat i z oboru církevního práva do té doby převládající latinu. Jeho nejvýznamnějším dílem je Handbuch des Kirchenrechts, aus den gemeinen und öster-reichischen Quellen zusammengestellt (Praha, 1845, dva svazky, čtvrté vydání 1849).

Handbuch des Kirchenrechts, aus den gemeinen und österreichischen Quellen zusammengestellt (1845).

Nach philosophischen und juridischen Studien in Prag (doctor iuris 1842) und größeren Reisen in Mittel- und Westeuropa wurde Helfert schon 1843 zum Privatsupplenten seines Vaters an der Universität Prag ernannt. 1847 ging er als Assistent Professor(in) Hornigs an das Theresianum in Wien. Seit Oktober 1847 lehrte er an der Universität Krakau als supplierender Professor römisch und kanonisches Recht. – Aus der Wissenschaft des Kirchenrechtes ist er jedoch schon 1848 durch die Revolution herausgerissen worden. Im deutsch-böhmisch Wahlkreis Tachau zum Abgeordneten in den österreichisch Reichstag gewählt, trat er in diesem als überzeugter Konservativer entschieden für die Staatsautorität und in der Frage der Aufhebung der bäuerlichen Untertanenlasten für die Entschädigung der Grundbesitzer ein. – Am 13.11.1848 wurde er im Kabinett Schwarzenberg-Stadion Unterstaatssekretär im neuen Ministerium für Kultus und Unterricht, in dem er auch unter dem Minister Leo Graf Thun bis 1860 in der gleichen Funktion vorblieb und an der Reform des österreichisch Unterrichtswesens, im besonderen an der Hochschulreform und der Gründung des Instituts für österreichisch Geschichtsforschung, Anteil hatte. Nach der Auflösung des Ministeriums als Reichsbehörde wurde Helfert am 21.10.1860 zum interimistischen Leiter des dem Staatsministerium zugewiesenen Ministeriums für Kultus und Unterricht bestellt. Anläßlich der Neuorganisation des Unterrichtswesens 1863, bei der sich bereits das Übergewicht der liberalen Tendenzen abzeichnete, schied er aus dem Ministerium aus.
|Seit 1863 Präsident der Zentralkommission für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale, widmete sich Helfert fortan vor allem historischen Studien, die infolge seiner enormen Arbeitskraft bis in das hohe Alter eine fast unübersehbare Zahl erreichten. Sie gelten vor allem der Revolution von 1848, die ihn bis an das Ende seines Lebens beschäftigt hat, daneben auch dem Napoleonischen Zeitalter, der Geschichte des österreichisch Unterrichtswesens, den Problemen Böhmens und den Fragen der staatlichen Denkmal- und Archivpflege. Auch als Herausgeber und Redakteur entfaltete er eine reiche Tätigkeit. – Als Präsident des österreichisch Volksschriftenvereins entwarf er das Programm einer „Österreich Geschichte für das Volk“, die unter seiner Leitung 1864-82 in 20 Bänden herausgegeben wurde. 1877 übernahm er die Redaktion des „Österreich Jahrbuches“. In den Veröffentlichungen der katholisch Leo-Gesellschaft, deren erster Präsident er seit 1892 war, trat er auch als Rezensent in Erscheinung.
Helfert war kein großer, aber ein außergewöhnlich fleißiger und gewissenhafter Historiker, vor allem aber ein unermüdlicher, großzügiger Förderer der österreichisch Geschichtswissenschaft und der österreichisch Staatsidee. Als solcher wurde er auch von seinen politischen Gegnern voll anerkannt

Werke  

u. a. Österreich u. d. Nationalitäten, 1850; Über Nat.gesch. u. d. gegenwärtigen Stand ihrer Pflege in Österreich, 1853; Huß u. Hieronymus, 1853, tschech. 1857; Die österr. Volksschule, Gesch., System, Statistik, 2 Bde., 1860 f.; Die sprachl. Gleichberechtigung in d. Schule u. deren verfassungsmäßige Behandlung, 1861; Franz I. u. d. europ. Befreiungskämpfe gegen Napoleon, 1867; Gesch. Österreichs vom Ausgang d. Wiener Okt.aufstandes 1848, 4 Bde., 6 T., 1869, 1886; Die böhm. Frage in ihrer jüngsten Phase, 1873; Maria Luise, Erzhzgn. v. Österreich, Kaiserin d. Franzosen, 1873; Die Wiener Journalistik im J. 1848, 1877; Joachim Murat, s. letzten Kämpfe u. s. Ende, 1878; Fabrizio Ruffo, Rev. u. Gegenrev. in Neapel 1798/99, 1882, italien. 1885; Maria Karolina v. Österreich, Kgn. v. Neapel u. Sizilien, 1884; Gregor XVI. u. Pius IX., 1895; Sechzig J. im Staatsdienst u. in d. Lit. 1841/42-1901/02, 1903 (als Ms. f. Freunde, W-Verz. mit 316 Nrr.); Aufzeichnungen u. Erinnerungen aus jungen Jahren, 1904; Gesch. d. österr. Rev. im Zusammenhang mit d. mitteleurop. Bewegung d. J. 1848–49, 2 Bde., 1907/1909; Zur Gesch. d. lombardo-venezian. Kgr., 1908.

 


 

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